Rhöner Haute Route

Kreuze auf Kreuzberg

Heinz Schecker

Die klassische Haute Route führt von Chamonix nach Zermatt in den Walliser Alpen und ist berüchtigt wegen ihrer steilen Anstiege, schmalen Scharten und wilden Gletschern. Und so eine Unternehmung gibt es auch in unserer Rhön.

Mitte Januar traf ich mich mit meinem Schwiegervater Gerd Hofmann an der Talstation des Arnsberglifts in Oberweißenbrunn bei klirrenden -11 Grad. Da unser Weg weit ist und wir beide nicht mehr die Jüngsten sind, nahmen wir den Arnsberglift bis zum Gipfel. Das Gefälle zum Kreuzbergsattel nutzten wir für die erste Tiefschneeabfahrt des Jahres.

Nach einem kurzen Anstieg ging es weiter mit dem Rothanglift Richtung Kreuzberg. In traumhafter Winterlandschaft und mit Aussicht auf unsere geliebte Bergbundhütte erreichten wir die Krone Frankens - den Kreuzberg. Ein kurzes Päuschen und dann eine weitere Abfahrt über Forstwege zum Guckapass. Dort zogen wir wieder die Felle auf die Schi und durch ein unbeschreibliches Winterwonderland ging es hinauf zur Kissinger Hütte. Hier wurde erst mal eingekehrt und über die klassische Houte Route, die Gerd bereits Mitte der 60er Jahre zusammen mit Wolfgang Schneider unternahm, fachgesimpelt.

Die Abfahrt vom Feuerberg zählte zu den Highlights unserer Tour. Durch geschickte Routenwahl fanden wir noch unverspurte Steilpassagen, die das Herz eines jeden Freeriders höher schlagen lassen. Nach Überquerung eines Bachs ging es auf dem Hochrhöner zum Kloster Kreuzberg. Unser Weg führte uns nun weiter zur Gemündener Hütte, wo wir uns mit Kaffee und Kuchen stärkten. Mit dem letzten Tageslicht fuhren wir zum Kreuzbergsattel ab und wurden dann doch von der Dunkelheit überrascht. Auf dem gespurten Winterwanderweg erreichten wir die Talstation des Arnsbergdoppelschleppers und über die Familienabfahrt ging es dann zurück zu unseren Autos.