Fronleichnamstour 30.05. - 02.06. 2013
Bergwandern im Hinterbärenbad / Kaisergebirge
Die Vorhut machte sich am Montag den 27.05. um 7:00 Uhr von Margetshöchheim aus auf den Weg Richtung Kaisergebirge. Nach einer problemlosen Fahrt erreichten wir um 11:15 Uhr den Parkplatz Kaiseraufstieg in Kufstein – Sparchen.
Der Aufstieg durch das Kaisertal zum Anton-Karg-Haus begann mit einer stattlichen Anzahl Stufen, um genau zu sein 280 – wir haben nachgezählt. Danach führte uns ein gemütlicher Wanderweg vorbei an vielen Bauernhöfen und Hütten und mit einem kleinen Umweg über die Antoniuskapelle zum Anton-Karg-Haus.
Um 14:30 Uhr kamen wir im Hinterbärenbad trockenen Fußes an. Der Dienstagmorgen begrüßte uns mit viel Sonne und warmen Temperaturen. Nach dem reichhaltigen Frühstück starteten wir gemütlich um 9:30 Uhr zu unserer ersten Bergtour Richtung Stripsenjochhaus. Dieses erreichten wir um 12 Uhr nach unzähligen Stufen und einigen Altschneefeldern. Nach einer kurzen Pause legten wir unsere Klettersteigausrüstung, unter Beobachtung einiger interessierter Wanderer, an.
Der kurze Anstieg führte uns durch tiefen Schnee zum Einstieg in den Klettersteig auf den Hundskopf. Nach Erreichen des Gipfels entschieden wir uns, aufgrund des vielen Schnees, wieder über das Stripsenjochhaus zur Hütte abzusteigen. Glückliche Ankunft an der Hütte nach dem doch sehr steilen langen Abstieg bei strahlendem Sonnenschein um 17:45 Uhr. Das ungewaschene Radler rundete den Tag ab. Der unglaublich eindrucksvolle Sonnenuntergang entschädigte uns für die Mühen des Tages. Wenn wir gewusst hätten …! Am Mittwoch erfolgte unser Abmarsch bei bewölktem Himmel Richtung Kaindlhütte um 9:30 Uhr.
Wir gingen den spannenden Bettlersteig-Weg, vorbei an der Straßwalcher Jagdhütte und über den Passausläufer vom Brandkogel zur Kaindlhütte. Der gerade wieder in Stand gesetzte Bettlersteig überraschte uns mit vielen abenteuerlichen Konstruktionen, die sehr viel Trittsicherheit erforderten. Um 12:45 Uhr erreichten wir bei leichtem Regen die Kaindlhütte. Die Rast mit heißer Speckknödelsuppe und Spezi stärkte uns für den Rückweg. Gekleidet mit Regenmantel und Regenschirm brachen wir um 14 Uhr auf.
Leider meinte es das Wetter nicht gut mit uns, Regen und Graupelschauer begleiteten uns bis zur Rückkunft um 17 Uhr am Anton-Karg-Haus. Endlich war Donnerstag und die restlichen elf der Gruppe fuhren um 5 Uhr in Biebelried los. Um 11:30 Uhr war unsere Gruppe vollzählig, aber die „Neuen“ waren vollkommen durchnässt im Anton-Karg-Haus angekommen.
Trotz des Dauerregens entschieden wir uns noch eine kleine Tour zu unternehmen. Nach dem Anlegen trockener Kleidung und einer warmen Suppe oder Kaiserschmarrn ging es zu siebt um 14 Uhr los. Der Weg übers Längegg war klar, doch auf der uns schon bekannten Holzbrücke entschieden wir uns dann gemeinsam für einen sehr steilen Weg hinauf zur Kernecker Jagdhütte und weiter Richtung Hechleitenalm zu gehen. Aufgrund des noch stärker werdenden Regens traten wir an der Alm gleich wieder den Rückweg an.
Nach 2 Stunden und 15 Minuten waren wir wieder zurück an der Hütte. Den Rest des Tages verbrachten wir in der Hütte bei Kaffee, Kuchen und später leckerem Abendessen. Ab 19:30 Uhr wurde es langsam leer um uns, die Augenpflege und Erholung stand nach einem langen Tag an, vor allem für die Fahrer. Am Freitag stärkten wir uns wie immer um 8:00 Uhr mit dem Frühstück. Aufgrund des Regens starteten wir erst um 10:15 Uhr zur Ritzau Alm auf 1160 hm. Etwa 100 hm über der Alm war die Schneefallgrenze des heutigen Tages. Eine heiße Suppe um 12:00 Uhr und der geschürte Kachelofen taten richtig gut.
Der Rückweg um 13:30 Uhr kam uns noch viel kälter vor. Auf etwa halber Strecke trennte sich die Gruppe. Zu zweit gingen wir den Direktweg zum Anton-Karg-Haus, der Rest machte den Umweg über die Antoniuskapelle. An den Wegen ließ sich die große Menge des Regens erkennen. Kurz vor der Hütte mussten wir ein spannendes Hindernis überwinden – einen stark reißenden Gebirgsbach – der am Morgen noch leicht zu überschreiten war. Um 16:00 Uhr waren wir dann alle wieder im Trockenen. Der Kaiserbach neben der Hütte wurde zusehends über den Abend bis in die Dämmerung dunkler und immer unheimlicher – die Steine im Bach grummelten auch lauter. Um 23:00 Uhr war auch der Letzte von uns im Lager verschwunden.
Am Samstag erwachten wir mit einem erwartungsvollen Blick nach draußen, leider wieder Regen! Beim Frühstück um 8:00 Uhr beschlossen wir, aufgrund es vielen Wassers vom Himmel und dem vielen Wasser, das die Berge runter floss, nur eine kürzere Runde über den Bettlersteig zur Jagdhütte zu gehen. Vor unserem Start um 10:00 Uhr wies uns Hüttenwirt Albin noch auf erhöhte Vorsicht und mögliche Murenabgänge hin. Wir konnten es fast nicht glauben, aber es hörte auf zu regnen. Mit vorsichtigen Schritten gingen wir über die neu angelegten Brücken und Stufen, die durch den vielen Regen sehr rutschig geworden waren. Auch die zum Teil provisorisch gerichteten Wege wurden auf eine harte Probe gestellt.
An der Straßwalcher Jagdhütte angekommen, stellte sich die große Frage, gehen wir weiter zur Kaindlhütte? Aufgrund der nicht einzuschätzenden Wegeverhältnisse beschlossen wir, über den Zustiegsweg der Jäger zurück zur Hütte zu gehen. Die Entscheidung war gerade ausgesprochen, hörten und sahen wir die erste von drei Muren abgehen. Die anderen beiden gingen dort ab, wo der Weg Richtung Kaindlhütte verlief. Nach ca. 30 Minuten Abstieg durch den Wald hätten wir es fast noch geschafft, trocken an der Hütte anzukommen, doch der Regen setzte wieder ein.
Die verrückten Fotografen gingen noch einen kurzen Umweg am Kletterblock vorbei, da wir ihnen einen Geheimtipp gegeben haben, der sich wirklich lohnt. Dort blühte gerade eine seltene, wunderschöne Orchidee – der Frauenschuh. Wir waren dann doch alle froh, dass wir um 12:30 Uhr wieder im Trockenen waren. Den restlichen Tag schauten wir dem Regen zu und dem weiter ansteigenden Kaiserbach. Gegen 23:00 Uhr herrschte Nachtruhe. Als wir am Sonntag erwachten und den ersten Gang zur Toilette im Dunklen ohne Licht in der Hütte gingen, ahnten wir schon, dass etwas nicht stimmt – Stromausfall. Beim Frühstück mit Stirnlampe im Gastraum und eingeschränktem Frühstück erfuhren wir, dass ein Baum in die Stromleitung gestürzt war. Auch unser Abstiegsweg war vom Wasser total überschwemmt oder gar unpassierbar.
Ein Bagger aus dem Tal war schon unterwegs, um mit den Reparaturen zu beginnen. Hüttenwirtin Anita riet uns, noch eine Weile auf der Hütte zu warten, um den Abstieg über den Normalweg beginnen zu können. Vier von unserer Gruppe hatten es eilig und machten sich trotz Warnung gleich auf den Weg. Nach dem Mittagessen gingen dann auch wir los. Hüttenwirt Albin hatte eine Leiterkonstruktion über den reißenden Bach gelegt und ein Kletterseil als Geländer gebaut. An dieser Stelle war auch schon der Bagger, um das Geröll vom Weg zu entfernen und das Wasser umzuleiten. Ab da ging es fast problemlos im Regen abwärts.
Wir ahnten noch nicht, wie sich das Wetter und die Lage auf den Heimweg auswirkten. An diesem Wochenende hatte es in Deutschland und Österreich so viel geregnet, dass überall Hochwasser war – ihr erinnert euch sicher! Trotz des Regens und der entstandenen Kaiserallergie (bei Gerd) war es eine schöne Tour. Wir bedanken uns bei allen, die dabei waren und wünschen uns für 2014 schöneres Wetter und wieder eine tolle Tour mit Klettersteigen. Vielleicht habt Ihr ja jetzt Lust, auch mal mit zu kommen.
Wir freuen uns auf Euch.
Berg heil, Sabine Eich und Stefan Klein