Skitouren in St. Antönien

Die Veranstaltung „Genuss-Skitouren in Sterzing“ wurde kurzfristig aus Schneemangel in „Traum-Skitouren in St. Antönien“ geändert.

Die Teilnehmer reisten ab Mittwochmittag aus allen Himmelsrichtungen in die gemütliche Herberge Ascharina an. Am Abend hatte die Unterkunft dank des selbst zu beschürenden Bullerofens mollige Wärme erreicht. Auch für die musikalische Unterhaltung war durch eine sehr umfangreiche CD-Sammlung in der Herberge gesorgt.

Auf Grund der Wetter- und Lawinenprognose entschied Heinz umsichtig für den nächsten Tag eine Tour zum Eggberg. Am Donnerstagmorgen brachte uns das Haustaxi zum Ausgangspunkt und das Wetter bestätigte die Planung vom Vorabend. Über tief verschneite Hänge stiegen wir zur Gavia-Alm auf. Von dort ging es nach einer kurzen Pause weiter auf den Eggberg (2202 m).

Bereits auf dieser ersten Abfahrt befanden wir uns im Tiefschneerausch, so ging es von der Gavia-Alm noch in Richtung Hasenflüelie. Um die Gruppe nicht schon am ersten Tag auszupowern, brachen wir den Aufstieg etwa 200 Höhenmeter unter dem Gipfel ab. Die nachfolgende Abfahrt entschädigte uns für das entgangene Gipfelglück und führte die Pulverschneeabfahrten über Traumhänge fort. Während der ganzen Tour wurden wir von Heinz immer wieder auf mögliche Gefahrenquellen und Schneezeichen hingewiesen.

Der Abend klang mit Spaghetti a la Reiner und der Tourenplanung für den nächsten Tag aus. Wie vorhergesagt begann der Freitag mit leichtem Schneefall, weshalb die Tour auf den kleinen Chrüz (2103 m) führte. Leider war die Gruppe an diesem Tag um die beiden Pensionäre (einer krank, einer als Pfleger) reduziert. Auf der Tour nahm zum Leidwesen einiger Teilnehmer mit zunehmender Höhe der Wind immer mehr zu. Aus diesem Grund wurde die Besteigung des großen Chrüz auch verzichtet. Trotzdem wurden wir auch an diesem Tag bei der Abfahrt wieder mit Abfahrten im staubenden Schnee belohnt. Nach einer kurzen Abfahrt auf einem Ziehweg war noch ein Teilaufstieg in Richtung Alpbuel angedacht.

Bereits nach wenigen Höhenmetern überraschte uns unser Tourenführer mit der Entscheidung des Umkehrens auf Grund von eigener Überhitzung. Der Rest der Truppe begrüßte ebenfalls mit Stollen an den Fellen diese Entscheidung. Die restliche Tour führte uns dann über Ziehwege nach Pany. Der kulinarische Teil des Tages klang mit Rhöner Spezialitäten aus. Am Samstag waren die gesundheitlichen Unpässlichkeiten weitestgehend auskuriert und die Gruppe startete vollzählig bei ca. -10 Grad zur Girenspitz (2369 m).

Nachdem die Sonne über den Berg linste und ihre Strahlen auf uns warf, kamen wir auf angenehme Tourentemperaturen. In traumhafter Bergkulisse mit Blick auf die Felsbastionen der Sulzfluh und der drei Türme erreichten wir den Gipfel. Auch am dritten Tag blieb uns das Glück von unberührten Pulverschnee-Abfahrten. Nach einem kurzen Wiederanstieg zur Carschina-Hütte verweilten wir dort noch etwas und genossen noch etwas das überwältigende Panorama. Durch geschickte Spurwahl gelang es einem innovativen Teil der Gruppe ohne Wiederanfellen zum letzten Abfahrtshang zu gelangen. Beim anschließenden Einkehrschwung im Berggasthaus Sulzfluh stellte ein Teil der Gruppe fest, dass vor der Herberge in Ascharina noch ein Freiluft-Whirlpool fehlt, um die Ausstattung noch zu perfektionieren.

Im Schatten der leider am Sonntagmittag notwendigen Abreise und gesundheitlicher Beeinträchtigungen zog es ein Teil der Gruppe vor, die Tour an diesem Tag nicht mehr mit zu gehen. So zog das kleine Vierer-Team guten Mutes los und wurde vom Haustaxi zu einem guten Startpunkt auf bereits 1650 m gebracht. Von dort aus erreichte es in kurzer Zeit den Riedchopf. Durch die Exposition des Abfahrtshanges erwarteten uns noch einmal traumhafte Tiefschneebedingungen. Diese Abschlusstour war das I-Tüpfelchen des Kurzurlaubes. Die Teilnehmer danken Heinz für die optimale Organisation der Veranstaltung.

Wir konnten durch das Einbeziehen der Gruppe in Entscheidungen sehr viel lernen.